Repair Café

Der Treffpunkt für alle, die das Know-how für Reparaturen oder Sachen zum Reparieren mitbringen. Gemeinsam versuchen sie, defekte Alltagsgegenstände vor dem Mülleimer zu retten. Ehrenamtliche sind vorbereitet auf verschiedenste Reparaturen aller Art. Weitere freiwillige Helfer an den Reparaturtischen und im Café sind willkommen.

Kontaktadresse  repairteam@hei-muenchen.de



Die ersten Repair Café-Termine im neuen Jahr finden im HEi-Haus der Eigenarbeit in der Wörthstraße 42 statt. An den Sonntagen 19.1. und 9.2. ist das HEi von
13 bis 17 Uhr speziell für die Freiwilligen vom HEi-Repair Café und ihre Gäste geöffnet. Sie tüfteln und schrauben gemeinsam an defekten Objekten. Ob Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Fahrrad oder Spielsachen ─ oft gelingt es, das gute Stück vor der Mülltonne zu retten, und auf jeden Fall kann man viel lernen. An beiden Terminen wieder dabei: Unsere Spezialistin für Modeschmuck. Her mit gerissenen Ketten und Armbändern!
Andrea freut sich darauf.
Herzlich willkommen sind Familien. Gemeinschaftliches Reparieren macht allen Beteiligten besonders viel Freude, wenn Kinder interessiert zuschauen und mit strahlenden Augen und gerettetem Lieblingsstück von dannen ziehen.

Letzte Anmeldung zur Reparatur, nur vor Ort, um 16 Uhr!

Bitte beachten Sie beim Besuch unseres Repair Cafés:

Dieses Angebot ist kostenlos; Spenden werden dankbar angenommen.
Für das leibliche Wohl der Gäste gibt es Kaffee, Kuchen und belegte Semmeln.

Annahmestopp eine Stunde vor Ende des Repair Cafés.

nur 1 Gerät pro Besucher
bitte bringen Sie alle Kabel, Geräteteile und möglichst auch Gebrauchsanleitungen sowie Schaltpläne mit

Ausgeschlossen von unseren Reparaturversuchen sind Kaffee-Vollautomaten, Kühlschränke, Waschmaschinen und andere „Weißwaren“, Mikrowellen, Röhren-TV und Tintenstrahldrucker.

Mit Holz- und Metall- und Textil-Reparaturen sind Sie zu Fachberatungs-Zeiten im HEi willkommen.

Aktuelle Informationen über die Veranstaltungen erhalten Sie am HEi-Empfang, Tel. 4480623 und auf www.reparatur-initiativen.de.

Christian repariert eine Lichterkette.
Christian repariert eine Lichterkette.

HEi-Repair Café seit 2023 auf Expansionskurs

Die Initiative ehrenamtlicher Reparatur-Fans im HEi – Haus der Eigenarbeit dehnte im 11. Jahr ihres Bestehens ihren Wirkungskreis weiter aus. Nach der Gründung 2012 im HEi startete im Jahr 2014 die Kooperation mit dem Deutschen Museum, und 2023 kam die Halle 2, das Gebrauchtwarenkaufhaus der Stadt, als dritter Standort hinzu. Möglich wurde der Expansionskurs durch den Zuwachs an Freiwilligen, sowohl an den Reparaturtischen als auch in der Organisation und im Café.

Die Nachfrage ist groß. Nach der Corona-Zwangspause strömt inzwischen das Publikum wieder zum HEi-Repair Café, das ja nur eine von gut 30 Reparatur-Initiativen in München ist. Regelmäßig circa 60 defekte Gegenstände werden hier in vier Stunden untersucht, und die Reparaturquote kann sich sehen lassen: etwa 60% können immer spontan repariert werden. Rekord war im September 2023 eine Erfolgsquote von 75%. Das bereitet allseits gute Stimmung.

2024 wird das Team 4x im HEi, 4x im Verkehrszentrum und 4x in der Halle 2 aktiv sein.


Reparieren in der Erwachsenenbildung.
HEi-Repair Café zu Gast beim Münchner Bildungswerk

Im Januar 2024 erprobten wir ein neues Format der Verbreitung des Gedankens „Reparieren statt Wegwerfen“. Nicht wie sonst 3 bis 4 Stunden offener Treff mit Gästen und ihren defekten Gegenständen, sondern ein Seminar in der Seniorenakademie. 
Zu dritt stellten wir in Theorie und Praxis das Repair Café vor. 

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15 Minuten waren vorgesehen für einen Überblick über das Konzept, die Geschichte und die vielfältigen Erfahrungen in über 10 Jahren Repair Café, und dann sollte es in die Praxis gehen. Doch viele Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum ließen die Zeit rasch verstreichen. Wir stellten fest: Das Problem der Wegwerfgesellschaft und die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise sind den Anwesenden wohl bewusst. Doch weitgehend unbekannt ist die praktische Möglichkeit, im nahen Umfeld zahlreiche Reparatur-Initiativen zu finden, die unkompliziertes Reparieren anbieten.

Es war nicht leicht, einen Schlusspunkt unter die lebhafte Debatte zu setzen, doch allgemein begrüßt wurde dann der Praxisteil. Nach grundlegenden Hinweisen zu sicherem Arbeiten mit Elektrogeräten verteilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf zwei Tische, an denen Michael und Ulrich an ausgewählten Geräten die Routinen, aber auch Kniffe und Tücken von Reparaturversuchen vorführten. Eine exotische Lampe aus Asien leuchtete und tönte wieder; eine Wanduhr blieb ein geheimnisvolles Objekt ohne zuverlässige Funktion. So läuft es in Repair Cafés: Neben gefeierten Reparaturerfolgen stehen „Niederlagen“ angesichts unauffindbarer Fehler. Mutig griffen einige Teilnehmerinnen selbst zum Schraubenzieher und beteiligten sich mit großem Elan an den Reparaturbemühungen.

Für uns drei vom Repair Café-Team des HEi – Haus der Eigenarbeit war der Kurs eine gute neue Erfahrung. So ist die Idee der Reparatur in der Erwachsenenbildung zu vermitteln. Gern kommen wir wieder und auch in andere Bildungseinrichtungen.

Elisabeth, Michael und Ulrich 
Ehrenamtliche im HEi-Repair Café
https://www.hei-muenchen.de/repair-cafe/


10 Jahre HEi-Repair Café

Im Juni 2012 startete im Münchner Haus der Eigenarbeit der Versuchsballon für ein Repair Café nach holländischem Vorbild. Das war neu: Ein offener Treff für alle, die Know how für Reparaturen oder Sachen zum Reparieren mitbringen, ehrenamtlich organisiert und auf Spendenbasis.

Ein Aufruf an Freiwillige hatte mehr Erfolg als an das Publikum: 6 Reparateure hatten beim ersten Termin gerade mal 2 Gäste. Doch das änderte sich rasch, und die Medien stürzten sich auf das innovative Format, das bundesweit nach dem Start in der Kölner Dingfabrik erst zum zweiten Mal angeboten wurde. Fernsehen, Zeitschriften und Zeitungen halfen, „Reparieren statt Wegwerfen“ populär zu machen. Im November 2014 pilgerten bereits 100 Personen zum Repair Café. Wie gut, dass sich bald neue Initiativen in der Stadt und im Umland gründeten. So pendelte sich die Besucherzahl bei inzwischen 30 bis 50 Personen pro Termin ein. Und bundesweit zählt das Netzwerk Reparatur-Initiativen aktuell 904 Gruppen. Also schreiben wir nicht nur in München eine Erfolgsgeschichte! 

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Wir blicken im Mai 2022 auf 48 Repair Café-Veranstaltungen zurück, bei denen wir 2009 defekte Objekte untersucht und dabei mehr als die Hälfte 1143 (57%) ganz oder teilweise reparieren konnten. Nicht gezählt sind zusätzliche Veranstaltungen beim Tollwood und anderen Festivals, in Schulen und Horten, im bayerischen Umweltministerium, bei einem Wertstoffhof oder unsere Notlösung „Repair To Go“ während der Pandemie. Der Elan des Teams ist ungebrochen. Seit Anfang 2022 lassen wir uns auf 10 Termine jährlich ein, und im HEi steht eine eigene Reparaturwerkstatt zur Verfügung für Problemfälle, die langwieriges Recherchieren und Tüfteln erfordern.

Seit 2014 freuen wir uns über die Kooperation mit dem Deutschen Museum, wo wir im Verkehrszentrum regelmäßig zu Gast sind, 2020/21 auch beim Science Summer auf der Museumsinsel. 

Es war und ist eine große Freude, dass wir neue Initiativen beraten und ermutigen konnten und immer wieder neue Freiwillige sich unserem Team anschließen. Das sind Studenten, Berufstätige und Pensionisten, die alle gern schrauben und tüfteln und sich für eine sinnvolle Sache einsetzen wollen. Reparateure und Gäste feiern gleichermaßen glücklich Reparaturerfolge. Das sind gleichzeitig kleine und großartige Beispiele für Schritte in die Richtung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Reparieren fördert die Langlebigkeit von Konsumgütern und sollte gemäß der Hierarchie der 5 R’s für Müllvermeidung (refuse- ablehnen, reduce – reduzieren, reuse –wiederverwenden, recycle- wiederverwerten und rot – kompostieren) weitaus höher stehen als das in Deutschland viel stärker gesellschaftlich akzeptierte Mülltrennen und Recyceln.

Das Publikum kommt ohne Anmeldung zum Repair Café. Es sind Menschen aller Generationen aus verschiedensten sozialen Milieus, in der Regel mehr Frauen als Männer, auch ganze Familien. Genauso unterschiedlich sind die Motive der Besucherinnen und Besucher: Mal Geldnot und Sparsamkeit, mal Nostalgie und Treue zum geliebten Objekt, mal Umweltbewusstsein, mal allgemeine Neugier und Interesse. Wir sprechen beim Reparieren mit den Gästen und erfahren viel über ihre Konsumgewohnheiten. Manche vertrauen auf die Marke, anderen ist Design wichtig; viele schauen auf den Preis. Etliche haben gar kein Vertrauen mehr in Hersteller, Handel und kommerzielle Reparaturanbieter. Umso erstaunter sind sie über das Engagement der ehrenamtlichen Reparateure.

Es gibt Reparaturen, die im Gedächtnis bleiben, zum Beispiel ein Ganzkörper-Massagegerät, das zur Freude aller Anwesenden wieder zu rütteln begann. Oder die Puppenstuben-Lampen eines kleinen Mädchens, die wieder leuchteten. Unlängst die elektrische Zahnbürste aus ukrainischer Produktion, deren Fehler wir für die junge Frau aus Charkiw leider nicht lokalisieren konnten. Spitzenreiter bei den vorgestellten „Patienten“ sind Lampen aller Art, die wir in der Regel reparieren können. Jede Art von tragbaren elektrischen Haushaltsgeräten wanderte schon über unsere Reparaturtische, vom Toaster über Wasserkocher, Pürierstab, Bügeleisen bis zum Staubsauger und zur Nähmaschine. Auch Musik- und Radiogeräte unterschiedlichster Epochen bekommen wir zu Gesicht. Laien finden den Fehler nicht, auch wenn es sich nur um ein gebrochenes Kabel, einen korrodierten Kontakt oder eine Fussel in der Nähmaschinen-Mechanik handelt. Bei Elektronik und stylischem Design wird’s auch für die Experten schwieriger. Manchmal ist ein Gehäuse gar nicht zu öffnen. Wir können bestätigen, dass Reparieren von den Herstellern nicht leichtgemacht wird, und es fallen Schwachstellen auf. 

Als aktives Mitglied im bundesweiten Netzwerk Reparatur-Initiativen, das von der Münchner Forschungsgesellschaft anstiftung koordiniert und vielfältig gefördert wird, tragen wir unsere Erfahrungen bei, die eines Tages hoffentlich zu einem Siegel für Reparaturfreundlichkeit führen werden. Es tut sich national und international einiges zugunsten des Reparierens, doch die Liste der politischen Erfolge ist noch viel kürzer als die Liste der Forderungen.
(Elisabeth Redler, Juni 2022)


Ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung des Repair Cafés im HEi

Im Sommer 2012 organisierte das HEi das erste Repair Café in München und gab damit den Anstoß zu einer Gründungswelle von Reparaturinitiativen in der Stadt und der Region.

Unsere Bilanz am Jahresende 2018: 30 Veranstaltungen, einige im Verkehrszentrum des Deutschen Museums, sind seit 2012 dokumentiert. Die Reparateure haben 1513 defekte Gegenstände zusammen mit ihren Besitzern angeschaut. 836 Objekte (durchschnittlich 54%) konnten sie komplett reparieren oder den Fehler finden und Rat geben, sodass die Laien sich selber weiterhelfen konnten. Manche Teile waren irreparabel, weil überhaupt nicht zu öffnen; mal war der Fehler nicht zu finden, das Ersatzteil fehlte oder die Zeit war zu kurz. „Den Versuch war’s wert; eine sehr gute Initiative“ meinten auch diejenigen, deren Stücke nicht zu retten waren. (Stand: Dezember 2018)

Das HEi-Repair Café ist aktives Mitglied im bundesweiten Netzwerk der Reparatur-Initiativen, das von der Forschungsgesellschaft anstiftung gefördert wird und im Oktober 2014 die folgende Resolution verabschiedet hat.
http://anstiftung.de/jdownloads/reparatur-initiativen/reparatur-initiativen-dt-resolution-11102014.pdf   


Ein Besuch im Repair Café

Unter dem Titel „Bin ich noch zu retten? Ein Besuch im Repair Café“ hat Julia Mähler im Rahmen ihres Studiums an der Hochschule Ansbach eine Reportage über das Repair Café in unseren Offenen Werkstätten gefilmt: 

Es dauert Ihnen zu lange bis zum nächsten Repair Café?
Viele Sachen können an normalen Öffnungstagen im HEi repariert, restauriert, umgearbeitet werden – in der Holz-, Metall-, Polster-, Näh- und Papierwerkstatt.
Dafür fallen die üblichen Nutzungsgebühren an.

Außerdem: Repair Cafés in Deutschland

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